Oppositionsführerin Tichanowskaja fordert weiteren Druck der USA auf Belarus
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat die USA bei einem Treffen mit Außenminister Antony Blinken zur Unterstützung der Demokratiebewegung in ihrer Heimat aufgerufen. Es seien dringende Hilfen nötig für die politischen Gefangenen und ihre Familien, für die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und unabhängige Medien, teilte Tichanowskaja am Montag in Washington mit. Dazu veröffentlichte ihr Telegram-Kanal ein Bild von der Begegnung mit Blinken.
Zudem müssten die USA Russland das Signal geben, dass Vereinbarungen mit Machthaber Alexander Lukaschenko keine Gültigkeit hätten. Der russische Präsident Wladimir Putin unterstützt Lukaschenko, der als »Europas letzter Diktator« gilt, unter anderem mit Krediten. Tichanowskaja beansprucht den Sieg bei der Präsidentenwahl vor fast einem Jahr für sich.
Lukaschenko-Regime geht gegen Proteste vor
Die belarussischen Behörden gehen seit Tagen gegen unabhängige Medien und Internetplattformen vor. Mehrere Telegram-Kanäle wurden am Montag für extremistisch erklärt. Lukaschenko hatte angekündigt, gegen alle vorzugehen, die gegen ihn sind. Tichanowskaja hat die Repressionen immer wieder verurteilt. In Washington sagte sie bei einer Kundgebung vor ausgewanderten Belarussen, dass der Kampf um die Freiheit des belarussischen Volkes weitergehen müsse. Von ihrer US-Reise berichtet sie bei YouTube in einem »Tagebuch der Präsidentin«.